HSS King Club Polen 2018

Reisebericht Hauptschau Polski Klub King 2018

Stanislaw Projs, der Vorsitzende des polnischen King Clubs, hatte mich im Frühjahr 2018 gefragt, ob ich in diesem Jahr die dortige Hauptschau richten könnte. Gerne habe ich zugesagt, wollte aber den langen Weg nicht alleine fahren und so begleiteten mich meine beiden Freunde Björn Pessel und Burkhard Meyer. Die Anfahrt war nicht so berauschend.  1,5 Stunden Stau morgens um 6 Uhr am Hamburger Elbtunnel. Somit war ich erst um 10 Uhr in Wolfsburg bei Björn. Dann ging es weiter, Berlin, Frankfurt/Oder , Grenzübergang Polen. Dort 2 Stunden Stau. Nach 950 km und 13 Stunden Fahrt, waren wir endlich in Rawicz, das liegt ca. 60km nördlich von Breslau. Wir wurden von Stanislaw herzlich empfangen und nachdem wir in einem sehr guten Hotel eingecheckt hatten, bei ihm zum Abendessen eingeladen. Da er nicht deutsch spricht und wir kein polnisch, hatten wir eine sehr nette Dolmetscherin, danke Edyty. Die Schau war in einem kleinen Nachbarort von Rawicz in einer Schule. 190 King standen zur Bewertung.  Die Ausstellung war sehr liebevoll aufgebaut. Es sollte nach amerikanischen Verfahren in 50 cm Käfigen bewertet werden. Alle Käfige hatten eine Rückwand und Oberlicht, so das ein optimales Beurteilen möglich war. Um 9 Uhr war gemeinsames Frühstück, danach ging es dann los. Farbe für Farbe wurde bewertet, alt und jung getrennt, so dass pro Farbe dann der beste 1,0 jung, der beste 1,0 alt, die beste 0,1 jung und die beste 0,1 alt nachblieben. Diese 4 Tiere wurden dann erneut zusammengestellt und davon der Sieger ermittelt, der zugleich in dem Farbenschlag der Champion war. Der Grundtyp ist noch nicht in allen Farbenschlägen vorhanden. Die Besten King sah ich in blau mit schwarzen Binden, blauschimmel, dominant rot Gruppe, weiß, wobei es dort bei den Meisten am roten Augenrand fehlte, schwarz gescheckt und AOC. In diesen Gruppen standen schon einige sehr schöne Tiere.  Mir fiel aber auch auf, das so einige Tauben doch mit Fuß – und Zehenballen zu kämpfen hatten. Ich habe dann erst einmal erklärt, wie wir in Deutschland damit umgehen und wie man dieses bekämpfen kann. Schwanzfedern habe ich erst gar nicht gezählt, da ich wusste, dass hier, genau wie in den USA, kein Wert auf die korrekte Zahl gelegt wird. Ich habe aber darauf hingewiesen, wenn King mit weniger als 12 Schwanzfedern einmal auf einer Europaschau gezeigt werden, normal kein sg mehr vergeben werden kann. Teilweise sah ich kräftige Schnäbel, doch bei einigen Tieren waren diese auch zu dünn und lang bzw. hatten breite Unterschnäbel. Hier gibt es noch viel zu tun. Grand Champion wurde ein junger 1,0 blau mit schwarzen Binden von Andrzey Witek und beste 0,1 eine weiße Täubin von Pavel Farkas aus der Slowakei. Björn hatte auf Wunsch von S. Projs auch einige King mitgebracht, um diese einmal mit den polnischen zu vergleichen. Seine Tauben wurden separat von Pavel Farkas begutachtet und auch ein Champion ermittelt. Am Abend gab es noch ein gemütliches Beisammensein und die Preise wurden überreicht. Ich hatte als Gastgeschenk für den Grand Champion eine Kingbüste dabei und konnte diese Andrzey Witek überreichen. Im Gegenzug erhielt ich von Stasiu Projs eine selbstgefertigte Wanduhr mit Motiven der polnischen Clubs.  Die Championtiere wurden, wie bei uns, in extra Käfigen zusammengestellt und sehr schön ausgeschmückt. Die Züchter waren der Meinung, dass die Bewertung optimal war, sie viel gelernt haben und versuchen werden, meine Ratschläge umzusetzen. Die Verabschiedung war sehr herzlich, gegenseitige Einladungen wurden ausgesprochen und so waren wir am Sonntag um 20 Uhr wieder zu Hause. Ein anstrengendes, aber schönes Wochenende war zu Ende.