Besuch der Hauptschau King Club Rumänien geschrieben von Björn Pessel
Am zweiten Dezemberwochenende, bei trübem Wetter flogen wir von Hamburg über München nach Timisoara, im westlichen Teil von Rumänien. Dort wurden wir von dem Zuchtfreund und Organisator der Hauptschau, Manfred Schmidt, abgeholt und wir fuhren in seinen Heimatort Belint, in dem auch die Schau statt fand. Er kümmerte sich die ganzen Tage bestens um unser Wohl und war unser Dolmetscher und Chauffeur. Harald Wels hatte den Auftrag bekommen, die Hauptschau des jungen King Club Rumänien nach dem amerikanischen System zu bewerten. Er bat Burkhardt Meier und mich,Björn Pessel, ihn zu begleiten. Die Bilder auf der Homepage sahen schon recht vielversprechend aus, also war unser Interesse geweckt, wobei Harald gerne auch zwei große Kerle an seiner Seite haben wollte. Die Menschen und die Region werden zwar noch Jahre brauchen um sich unserer Kultur zu nähern, aber alle waren uns gegenüber sehr gastfreundlich. Am Samstag standen 330 Kingtauben zur Bewertung parat;Start 8:30 Uhr. In einer großen, hellen Turnhalle in nummerierten 40-er Käfigen warteten die King, um in der Show- Arena in 50-er Käfigen sich Harald zu präsentieren. Man konnte sehen, wie eifrig die doch recht jungen Zuchtfreunde auf dieser Show waren. Sehr akribisch wurde der Weg von einem zum anderen Käfig noch genutzt letzte Federn optimal zu legen, die Beine zu reinigen und zu salben und teilweise noch einmal Wasser per Spritze in den Kropf zu geben, damit sich der größte mögliche Erfolg einstellt. Schließlich gab es in jedem Farbschlag vier Champions zu gewinnen!! Harald machte sich emsig ans Werk.Mit seiner gekonnten, ruhigen und sachlichen Art, herrschte in den Züchterreihen schnell eine positive Stimmung, und sie sogen seine Tipps und Ratschläge formlich auf. Leider waren noch viele Tiere mit zu kleinem Körper und Flügelschild dabei, Halshaltung oder auch die fehlenden Kopfpunkte. Zeitgleich führten Burkhardt und ich mit Händen und Füssen fachliche Gespräche mit den Züchtern. Wir gewannen den Eindruck, dass der rumänische Club sehr dem ungarischen Club mit seiner Zuchtrichtung folgt, anstatt sich mit dem europäischem Musterbild auseinander zusetzen. Anhand von Bildmaterial unserer Journale und alten Mitgliedsverzeichnissen sahen die Zuchtfreunde nach welchen Idealen wir unsere Typen züchten.Die Farben Blau mit schwarzen Binden, Blaugehämmert, Schwarz und ein paar Nebenfarben fanden kaum Beachtung. Weiss, Dominantrot und -Grizzle, AOC und Rotfahl- sowie Gehämmert waren die stärksten Klassen, wobei es qualitativ auch hier große Unterschiede gab. Die letzten Drei in der Championsparade waren daher folglich ein Grizzle, ein AOC und ein 1,0 Dominant rot, der auch den Grand Champion errang. Die Freude über den Erfolg von Zuchtfreund Viorel Pop war riesig, zweiter Platz 1,0 grizzel Zoltan Petro und 3. Platz 0,1 AOC und damit beste 0,1 von Ferenc Peter aus Ungarn. Am Abend beim Bankett und der Siegerehrung bekam eigentlich fast jeder kleine Championpokale. Der Grand Champion erhielt neben einen größeren Pokal noch einen von Harald gestifteten Pokal zur Erinnerung. Als Anerkennung und Dankeschön erhielt Harald vom Vorsitzenden des rumänischen King- Club, Teodor Cilan einen 10er Taubenring aus Gold mit der Jahreszahl eingraviert, eine sehr schöne und stilvolle Idee. Am Sonntag beim Aussetzen gaben uns die Zuchtfreunde zu verstehen, dass es Ihnen sehr viel Spaß gemacht hat und Sie einiges dazu gelernt haben. Bisher war noch nie ein Preisrichter da, der soviel wertvolle Tipps in Bezug auf Typ,Farbe, Ausschlussfehler, Vererbung und Zucht gegeben hat. Darum haben Sie uns gleich wieder eingeladen die nächste Hauptschau zu besuchen und Harald soll wieder das Richten übernehmen. Wir haben nun erst einmal die Züchter nach Deutschland eingeladen um ein paar Eindrücke von Kingzuchten und der Qualität hier zu bekommen und werden schauen wie die züchterischen Beziehungen sich weiter entwickeln. Hier nochmals ein großes Dankeschön für die herzliche Gastfreundschaft.Nach so vielen neu gewonnenen Eindrücken von Land, Leuten und deren Kingtauben sowie Züchterbekanntschaften ging es am Montag dann wieder heimwärts nach „good old Germany“