King Club Ungarn , Ötteveny, 20.1.2018
Anfang 2017 bekam ich einen Anruf aus Ungarn von Istvan Dobra. Im Januar 2018 findet im nördlichen Ungarn die dortige King Bezirksschau statt und er fragte, ob ich die Bewertung nach amerikanischem System übernehmen möchte. Natürlich habe ich sofort zugestimmt, da mit klar war, das dieses mit Sicherheit sehr interessant wird. Wie schon vor 2 Jahren zur Hauptschau nach Rumänien, begleiteten mich aus unserem Bezirk der 1.Vorsitzende Björn Pessel und der 2.Vorsitzende Burkhard Franz Meyer. Auch unser zweiter KCD Präsident Herbert Saliter und Kurt Vogel, 2-Vorsitzender Bezirk 1, hatten zugesagt diese Schau zu besuchen. Am Freitag den 19.1. flogen wir drei Norddeutschen also von Hamburg nach Wien und wurden dort von Istvan Dobra abgeholt. Ötteveny liegt im Norden von Ungarn, ca. 80 km von Wien entfernt in der Nähe von Györ. Istvan hatte ein gutes Hotel gebucht und uns zum Abendessen eingeladen. Am nächsten Morgen waren wir dann um 9 Uhr in der schönen Ausstellungshalle. Die Kingschau war einer allgemeinen Schau angeschlossen. H.Saliter und K.Vogel waren auch schon da und ebenso freute ich mich Georg Stifter und Franz Rötzer aus Österreich wieder zu sehen. Begrüßt wurden wir vom Bezirkspräsidenten Attila Kovac und zu unserer großen Freude, war der 1.Vorsitzende des ungarischen King Clubs, Garbor Janko, Sekretär Peter Halas und Beisitzer Peter Ferenc auch mit ihren Tauben anwesend. Entsprechend umfangreich viel die Begrüßung aus. Ich wurde gefragt, wie ich mir denn einen guten King vorstelle. Meine Antwort war ganz einfach: es gibt weltweit nur einen Kingtyp. Der amerikanische und der europäische Standard sind zu fast 100% identisch. Egal ob in Amerika, in Deutschland oder in Ungarn, der King soll überall gleich aussehen. Ein internationaler Richter kann also überall bewerten. 257 King waren gemeldet. Die größten Gruppen waren Weiße, Schwarze, Grizzle, Rote und AOC. Zuerst wurden alle 0,1 bewertet und dann alle 1,0. Die ungarischen King haben unseren eines voraus. Die Nacken Bein Linie, die Körperverjüngung und die kurze Form, mit schmalem kurzen Schwanz, sind fast immer vorhanden, d.h., das Grundgerüst ist da. Die Spitzentiere hatten auch das nötige Körpervolumen mit kräftigen Beinen und Masse in der Hand. Die Feder war bei fast allen Tauben fest. Lockeres Aftergefieder, Halswirbel oder überbaute Augen konnte man nur sehr selten sehen. Die Köpfe sind bei vielen Tauben , bedingt durch die feste Feder, nicht so stark wie in Deutschland. Ebenso hätten auch die Schnäbel teilweise etwas kräftiger sein können. Es gibt, genau wie bei uns in Deutschland, auch einige King mit kurzem, eingezogenem, zurückliegendem Hals. Aber ich glaube, diese Fehler sind in Ungarn auch erkannt und es wird daran gearbeitet. Die Farben waren zum großen Teil in Ordnung. Alle Klassensieger, also die Champions, wurden dann noch einmal verglichen. Da waren schon super Typen dabei, die auch bei uns zu hohen Noten gekommen währen. Grand Champion war ein jähriger 1,0 Grizzle von Peter Ferenc. Zweiter Platz und damit die beste Täubin, eine junge Weiße von Istvan Dobra und dritte eine 0,1 jung Grizzle ebenfalls von Istvan Dobra. Das waren schon klasse Tauben. Nachdem der Grand Champion fest stand, erhielten alle Champions eine Trophäe und von allen wurden Fotos gemacht. Attila Kovac bedankte sich dann nochmals bei mir und ich sagte noch einige Worte über meine Eindrücke. Das allgemeine Feedback der Züchter über die Bewertung war sehr positiv. Ich habe mal durchgerechnet, das ich an dem Tag ca. 1000 Kg Kingtauben bewegt habe. Dann gab es noch einen super Züchterabend, zu dem wir eingeladen waren. Es gab reichlich zu Essen und noch reichlicher Kaltgetränke. Alte Freundschaften wurden vertieft und neue gebildet. Wir hatten wahnsinnig viel Spaß ! Am nächsten Morgen besuchten wir dann noch Istvan Dobra. Er züchtet hauptsächlich Weiß, Grizzle und AOC. Ich habe selten eine Zucht mit so vielen super Tauben gesehen. Es waren King dabei, die er gar nicht zur Schau gebracht hatte, die aber durchaus vorn dabei gewesen währen. Um 15 Uhr ging dann unser Flieger von Wien nach Hamburg. Ich möchte mich, auch im Namen meiner deutschen Zuchtfreunde, noch einmal für die überragende Gastfreundschaft bei unseren ungarischen Freuden bedanken, speziell bei Istvan Dobra. Ich freue mich auf den Tag, an dem wir uns alle wiedersehen.
Harald Wels